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Bangkok – Chennai (Madras)

Eingefügt von admin   Apr 21, 2010 in Asienreise 2009/2010

Nach einem für uns sehr langen, aber angenehmen Aufenthalt in der Grossstadt Bangkok ging’s Richtung Süden. Wir freuten uns wieder mit unserem kleinen fahrenden Haus unterwegs zu sein. Wir fanden einige schöne Übernachtungsplätze, teilweise direkt am Meer an unberührten Stränden (ja das gibt es in Thailand noch!).

Nach dem Grenzübertritt nach Malaysia wurde es mit den Übernachtungsplätzen schon schwieriger. Das Klima ist tropisch, die Vegetation sehr üppig, so dass es kaum möglich war neben Strassen oder Wegen das Auto zu parkieren. Wir übernachteten deshalb häufig auf Parkplätzen oder in Hotels, was nicht immer sehr romantisch war.

Malaysia ist ein moslemisches Land, was uns insbesondere an der Kleidung und Kopfbedeckung der Frauen sofort auffiel. Nur ca. ein Drittel der Bevölkerung stammt aus Malaysia selber. Die Vorfahren zahlreicher Malaien wanderten aus China ein. Die chinesisch-stämmigen Malaien bilden heute wirtschaftlich eine sehr wichtige Bevölkerungsgruppe. Zahlenmässig ebenso wichtig ist der ursprünglich aus Indien stammende Bevölkerungsteil.

Wir erlebten Malaysia als ein Land, in dem äusserst unterschiedliche Kulturen und Religionen aufeinander treffen. Trotzdem haben alle Malaien ein nationales Bewusstsein, auch wenn es innenpolitisch immer wieder Reibereien gibt.

Malaysia (genauer Westmalaysia) ist entlang der Südküste dicht besiedelt.  Malaysia ist ein hoch entwickeltes Land mit europäischem Standart. Wir müssen an dieser Stelle jedoch auch erwähnen, dass wir nur einen sehr kleinen Teil von Malaysia bereisen konnten, da unser Aufenthalt von über drei Wochen in erster Linie mit der Organisation unserer Weiterreise ausgefüllt wurde.

Der Bürokram, der für die Schiffsreise für den Duro und die Flugreise für uns und vor allem für Pippo erledigt werden musste, war enorm. Büroarbeiten sind ja für uns in der Regel kein Problem. Mit einer minimalen Infrastruktur, in einer Fremdsprache, in einer fremden Kultur, ohne Ortskenntnisse und vor allem bei der in Malaysia herrschenden Hitze und Feuchtigkeit werden Büroarbeiten sehr mühsam. Zwischendurch hatten wir wirklich die Nase voll.

Aber wir schafften es, alle notwendigen Papiere, Bewilligungen, Stempel usw. zu erhalten, so dass wir das Fahrzeug am 7. Januar 2010 auf einen 40-Fuss Flat-Rack-Container (Container ohne Decke und ohne Seitenwände) fahren, festzurren und „einpacken“ konnten. Bereits am übernächsten Tag flogen wir von Kuala Lumpur nach Chennai (früher Madras) in Indien. Wie auf den Fotos zu sehen ist, konnten wir den Container mit befreundeten Reisenden (schweizerisch-holländischen Paar) teilen.

Mit der für uns sehr ungewohnten Reiseart per Flugzeug nahm auch unsere Reiserute eine Wendung. In Malaysia war der südlichste Punkt unserer gesamten Reise. Von da an bewegten wir uns nur noch Richtung Nordwesten, Richtung Heimat. Die Rückreise hatte begonnen!

Die ersten paar Tage in Indien waren für uns ein richtiger Schock. Nach dem wohl organisierten, sauberen Malaysia war Chennai wirklich nur schwer zu ertragen.

Als erstes fiel uns die grosse Anzahl Menschen auf, die überall auf den Strassen und Plätzen gehen, sitzen, liegen oder schlafen. Der Dreck, der Abfall, der Kot, der die Strassenränder bedeckt ist unbeschreiblich. Viele Leute leben gemeinsam mit streunenden, kranken Hunden, Schweinen und den allgegenwärtigen Kühen in diesem Dreck. Die Armut ist hier ganz schlimm.

Auf alle Fälle waren wir sehr froh, als wir unseren Camper unbeschädigt aus dem Hafengelände herauslösen und die Stadt verlassen konnten.

Auf unserer sechswöchigen Fahrt quer durch den Subkontinent durften wir glücklicherweise auch die schönen und angenehmen Seiten von Indien kennen lernen. Ein Werbeslogan für Indien lautet: „Incredible India“. Indien ist wirklich „incredible“; davon jedoch später.

Daniel

 
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Moto-GP in Sepang, Malaysia

Eingefügt von admin   Apr 21, 2010 in Asienreise 2009/2010

Als wir in Malaysia auf ein Schiff warteten, hatten wir aus dem Internet vernommen, dass auf dem Sepang International Circuit ein Training der Moto-GP stattfindet.

Als wir auf die Rennstrecke zufuhren konnten wir schon von weitem das Dröhnen der Motoren hören. Wir parkierten unseren Wagen und liefen dann bewaffnet mit Camera und Feldstecher Richtung Eingang. Am Eingang mussten wir unsere ID abgeben und bekamen dafür einen Eintrittspass. Weil es nur ein Training war, war es gratis und wir konnten überall rund um die Ziellinie herumlaufen. Je näher wir kamen, desto lauter wurde das Dröhnen der Motoren. Das erste Mal als wir die Rennstrecke erspähen konnten, sahen wir gerade wie ein rotes Motorrad durchflitzte. Auf der Tribüne angekommen, mussten wir uns auch schon wieder die Ohren zuhalten, da ein Motorrad mit 300km/h und mit enormem Lärm vorbeiraste. Das erste was wir gegen den Lärm tun konnten war: Ohrenstöpsel kaufen.

Wir probierten uns zu erinnern was für Nummern die Stars auf ihren Motorrädern haben. Da erkannten wir sie auch schon. Jorge Lorenzo, Valentino Rossi, Casey Stoner und alle anderen Stars, die wir vorher immer nur im Fernseher gesehen hatten, konnten wir auf den Motorrädern erkennen. Als viele Hauptfahrer in der Box waren und nur noch die Testfahrer fuhren, verliessen wir das Rennstreckengelände und gingen Mittagessen.

Etienne

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